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AutorenbildYvonne Arnold

Meine Erlebnisse am 11.September 2001 in New York

Aktualisiert: 17. Sept.


MEIN ERSTER ARBEITSTAG IM WORLD TRADE CENTER

GESCHRIEBEN AM 11.SEPTEMBER 2011:

"Ich bin Deutsche und war 2001 27 Jahre alt. Mein erster Arbeitstag nach dem Studium in meinem neuen Job war der 11. Sept. im World Trade Center Complex in New York. Am Freitag zuvor hatte ich mein erstes Vorstellungsgespräch im WFC2. Ich kam sofort in die nächste Runde, also nahm ich mit Freunden einen Drink im „Windows of the World“ ein, im obersten Stockwerk des World Trade Towers, um zu feiern. Wenn man mal über 100 Stockwerke hoch ist, muss man selbst die Freiheitsstatue suchen, weil sie so klein wirkt. Es jagte mir im nach hinein ein Schauer über den Rücken, denn 4 Tage später gab es weder die Bar, noch die Menschen darin mehr.

Am Montag drauf, am 10. September war ich dann zur zweiten Runde dort. Ich wurde gefragt, wann ich anfangen könne zu arbeiten. Wenn man in New York sich auf eine Stelle bewirbt sollte man grösstmögliches Engagement zeigen und auf die Frage mit „Tomorrow“ antworten. Üblicherweise lassen Geschäftsführer einem dennoch Zeit, mein zukünftige Arbeitgeber sagte mir allerdings: „ok, tomorrow September 11th, 09am“.

Das Wetter war wundervoll am Morgen des 11. September, die Sonne schien, strahlend blauer Himmel. Nicht zu kalt nicht zu warm, ein laues Lüftchen. Ich war etwas früher da, um einen Zeitpuffer zu haben. Ich war viel zu früh und ich hatte die Idee, noch einen Kaffee im "Window of the World" zu nehmen, allerdings verwarf ich diese Idee aus mr heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen. Wäre ich gegangen, würde ich heute nicht mehr leben. Ein zweiter SChauer im Nachhinein.

Ich meldete mich an (Ich befand mich im WFC2 – dem World Financial Center 2, das mit dem Word Trade Tower 1 durch eine Fussgängerglass-passage verbunden war ).


Bereits vor dem 11. September gab es im World Trade Center Komplex eine hohe Sicherheitsstufe: Sicherheistschecks mit Xray-Durchreichen, wie man sie vom Flughafen kennt. Es war ein paar Minuten vor 9, als Menschen aus der Glaspassage aus vom anderen Gebäude, dem Nord Tower (der als erstes getroffen wurde) rannten. Sie schauten immer wieder zurück und meine erste Annahme war, dass ein Amokläufer, der um sich schoss, die Menschen zum Rennen brachte. Ich machte einen Schritt hinter die Rezeption, um mich im Notfall verstecken zu können. Weit aufgerissene Augen und Münder. Immer mehr Menschen strömten mir aus dem Nord Tower entgegen. Eine Lady rannte auf die Rezeption zu, an der ich stand und schrie: Call 911, there is a bomb, there is a bomb!“ ("Setzen Sie einen Notruf ab! eine Bombe ,eine Bombe")

Ich sah, wie immer mehr Menschen aus dem Gang strömten und aús dem Gebäude rannten, in dem ich mich befand. Ich rannte ein paar Herren hinterher Richtung Süd Ost Ausgang. Ich dachte bei mir: wenn es eine Bombe gibt, muss ich hier erst mal raus. Bei einer Bombendrohung, die sich als Ente entpuppt kann ich ja wieder rein. Mein neuer Chef wird bestimmt Verständnis haben, dass ich nicht in den 43 Stock komme, wenn im gleichen Komplex eine Bombe ist.

Von dem Einschlag im ersten Tower habe ich überhaupt nichts mitbekommen, obwohl ich zum Gebäude keine 100 Meter entfernt gewesen war. Doch der Einschlag fand ca 90 Stockwerke über mir statt.

Als ich im Hof stand und am Gebäude nach oben schaute, sah ich Rauch aus den Fensterritzen aufsteigen. In zwei oder drei Stockwerken. Ein Polizist neben mir, der noch gar nichts wusste, weil es wohl eben erst passiert war, sagte mir, jemand hätte sich einer mit einer Bombe in die Luft gesprengt. Zu dem Zeitpunkt glaubte ich – ich weiss nicht warum –dass alle Menschen in Sicherheit und bereits evakuiert worden waren. Alles schien im Griff. Der police officer und ich standen beide auf der gegenüberliegenden des Towers, von wo das Flugzeug eingetroffen war. Ich sah also kein Flugzeug. Da bereits kleine Teilchen, Papiere, etc nach unten fielen, entfernte ich mich ein paar Meter Richtung Hudson River.

Eine Freundin rief mich an, sie informierte mich, dass ein Flugzeug ins Gebäude geflogen war. Ich sagte ihr: dass das ein Irrtum sein müsse, ich sähe kein Flugzeug.


Dann eine Durchsage: alle sollten wieder in den zweiten Tower, zurück zur Arbeit kein Grund zur Panik, keine Gefahr für den anderen Tower oder die anderen Gebäude.

Meine Gedanken: Mein Neuer Arbeitgeber . Ich müsste doch eigentlich zurück ins Gebäude. Was für einen ersten Eindruck würde ich machen, wenn ich am ersten Arbeitstag fehlte.

Ich begriff überhaupt nicht was los war, mein Körper allerdings schien schlauer zu sein und zitterte am ganzen Körper. Worüber ich mich in jenem Moment noch wunderte.


Meine surrealer Entscheidungsprozess begann, ob ich für den Arbeitgeber wieder in mein Gebäude sollte, das ja nicht getroffen worden war, oder mich lieber entfernen sollte. Ich dachte, wenn der Tower oben abbricht, fällt er direkt auf das Gebäude in dem ich arbeite. Da wir im obersten Stockwerk waren, hätte – so meine Befürchtungen – das tödliche Folgen.

Diese Entscheidung wurde mir abgenommen, als das zweite Flugzeug wohl über meinen Kopf ins Gebäude flog. Wir waren wenige Leute da unten am Wasser (max. 100) direkt an den Gebäuden. Doch es wurden immer mehr. Neben mir stand eine weinende Afroamerikanerin , die offensichtlich mit jemandem telefonierte der sich oberhalb des Flugzeugs im ersten Tower befand und sich „verabschiedete", ohne es zu wissen. Weinend redete sie ihr gut zu.


Nach dem zweiten Flugzeug rannten wir um unser Leben. Wir wussten alle nicht, was wirklich vor sich ging. Mein Gehirn schien die Informationen des Erlebten aufzunehmen aber war nicht in der Lage es zu verarbeiten. Ich hatte keine Angst. Doch Kollektiv dachten wir da unten alle dasselbe: Wenn ganz Manhattan zerbombt wird, springe ich in den Hudson River, dann habe ich vielleicht Überlebenschancen.

Ich rannte also mit anderen Überlebenden am Wasser entlang zur Südspitze Manhattans, dann wieder auf der anderen Seite am Wasser entlang Richtung Brooklyn Bridge. Durch die Häuser sahen wir dann irgendwann wie der erste Tower zusammenbrach.


Ich irrte etwas kopflos durch lower Manhattan und war traumatisiert. Ich rannte um mein Leben, fing an zu weinen, Ein orthodoxer Jude mit Hut und Löckchen half mir in dieser Notsituation. Im nachhinein als Deutsche auch irgendwie ein Akt der Heilung, dass ein Jude einer Deutschen hilft. Wir liefen an Cafes vorbei, etwas eingestaubt und blass und liefen an Menschen vorbei die draussen sassen ihren Cappuccino schlürften und noch von nichts mitbekommen hatten. Bizarr. Am St. Vincent Krankenhaus im West Village warteten die Ärzte auf Verletzte, die nie eintrafen. Denn entweder gab es zu diesem Zeitpunkt Leichtverletzte oder Tote, von denen aufgrund der grossen Hitze nichts übrig war.

Auf der Strasse kam mir ein wie ich dachte ein irrender brüllender Mann entgegen: They hit the Pentagon." ("Sie haben das Pentagon getroffen") Mir kam in diesem Moment der Film „Independence Day“ in den Sinn. Sämtliche Strategischen Punkte der USA wurden getroffen.


Mein jüdischer Helfer lief mit mir bis zur 23 Strasse, wo ich von meiner aufgelösten Freundin umarmt wurde, die mich bereits für tot gehalten hatte. Nach 9 Stunden konnte ich meine Familie in Deutschland erreichen, die mich bereits hunderte Male angerufen und nicht erreicht hatten und mich ebenfalls bereits für tot geglaubt hatten.



In der Nacht kreiste das Militär über der Stadt. Niemand durfte Manhattan verlassen noch betreten. Man fühlte sich gefangen, aber irgendwie auch beschützt, die Strassen waren leergefegt, an jeder Ecke stand Militär mit Maschinenpistolen. Ich weinte 2 Wochen fast ununterbrochen. Und schaute Tag und Nacht Nachrichten um keine weitere Katastrophe zu verpassen. Es war alles so unwirklich. Endlich konnte ich verstehen, was es bedeutet unsicher auf den Strassen zu sein und habe ein Gefühl bekommen, wie sich Krieg anfühlen könnte. Nichts ist mehr gegeben oder kann für selbstverständlich erachtet werden. Menschen schoben ihre Fernseher auf die Strass, wildfremde Menschen nahmen mich an dem Tag in den Arm auf der Strasse. Ganz New York weinte bitterlich. Die Trauer war zu spüren, aber auch Angst.


In den nächsten Tagen gab es in der Stadt immer wieder Bombendrohungen, Trittbrettfahrer, die das traumatische Erlebnis ausnutzten.

Ich wollte helfen und Blut spenden, doch das wollten alle in der Stadt. Alle hatten das Bedürfnis irgendwie zu helfen, doch sie hatten schon mehr als genug Blutkonserven.


Ich nahm die erste Maschine in die Schweiz und versuchte das Erlebte zu verarbeiten. Bei jedem lauten Geräusch zuckte ich zusammen die ersten paar Monate. Dann kam die Flugangst. Ich weinte bei jedem Flug die ganzen 8 Stunden und hatte Todesangst. Stewardessen hielten mir Händchen und ich konnte Jahrelang nicht ohne Tabletten fliegen. Ich flog dennoch, da ich sonst meine Arbeit, meine Wahlheimat und mein Leben hätte aufgeben müssen. Aber es war nicht leicht.


Doch gab es auch lustige Geschichten in schwerster Trauer. Zurück in New York sprach ich im Oktober oder November 2001 mit einem befreundeten Feuerwehrmann, der viele Freunde und Kollegen verloren hatte, wie es ihm ginge. Er meinte ihm sei schlecht. Mitfühlend verstand ich, wenn man in der giftigen qualmenden Hölle Tage und wochenlang nach Überlebenden sucht und nur Pulverisiertes findet und ab und an ein Schmuckstück oder Körperteile, das muss einen psychisch mitnehmen

und selbst Such- und Rettungshunde, die ausgerichtet sind, Opfer zu finden, sind traumatisiert, denn sie fanden keine Opfer. man legte ihnen Schauspieler hin, damit die Hunde keinen psychischen Knacks abbekommen und ein „Erfolgserlebnis“ hatten.

Doch Mat, der Feuerwehrmann antwortete: „Nein, mir ist schlecht von diesen ganzen Sandwiches. Die Menschen sind so lieb und unterstützen uns mit allem was sie haben. Die meisten schmieren Brote und stellen sie uns Pralinen und Blumen vor die Tür, aus Anerkennung und Dankbarkeit für die harte Arbeit, die wir leisten. Doch es sind viel zu viele. Wir wollen das Zeug nicht wegwerfen und nun muss jeder jeden Tag ein Riesenkontingent an Sandwhiches verdrücken. Deswegen ist mir schlecht.


Etwas geisterhaft waren die zahllosen Vermisstenplakate, die überall aufgehängt worden waren. Weil kaum Leichnteile gefunden wurden, da die Hitze alles pulverisierte, hatten viele Angehörige die Hoffnung, dass der oder die Geliebte noch lebte. An jeder Laterne an jedem Zaun überall hingen Fotos von Menschen die sich zu dem Zeitpunkt im WTC befunden hatten. Der übliche Wortlaut war:

„Wer hat diesen Mann gesehen (Foto) ? Zuletzt gesehen im 107. Stock des World Trade Centers.“ Als Aussenstehender machte einen diese Suchmeldungen traurig, denn man wusste, wer oberhalb der Flugzeuge im Gebäude war, kam nie mehr lebend aus dem Gebäude.

Ich fing an Halloween bei derselben Firma an, an und habe im World Financial Tower, der lang evakuiert war, gearbeitet. Ich organisierte damals den gesamten Firmenumzug und war eine der ersten im Gebäude. Es war seltsam. Mein Büro hatte Glasfassaden und direkt vor mir, wenn ich aus dem Fenster nach vorne blickte sah ich ganz Manhattan, weil wir so hoch oben waren. Wenn ich nach unten sah, blickte ich in das grosse Loch an dem vorher die zwei Türme standen. In diesem Büro arbeitete ich bis 2004.


Ich wohnte nach dem 11. September lange in Battery Park (7 Min Fussmarsch vom WTC), und bekamen von der Stadt jeden Monat einen 500$ Scheck, da jede Wohnung in Zone 0 (unmittelbare Ground Zero Zone) bezuschusst wurde. Unsere Wohnung war nur 300 Meter von Ground Zero entfernt, also in Zone 0. Noch Jahre danach maß man nämlich giftige Stoffe in der Luft und Menschen wollten nur zögerlich wieder in Lower Manhattan wohnen in der Nähe des Riesengrabes. Das heisst bis 2004 sah ich jeden Tag Ground Zero. Das machte mir weniger etwas aus, an diesem Ort zu sein. Man macht sich nicht jeden Tag darüber Gedanken. Man gewöhnt sich daran. Es ist seit Jahren für mich einfach eine Riesenbaustelle an der ich immer vorbeiging, man lässt sich nicht jeden Tag diesen Tag vor den Augen abspielen. Doch am Jahrestag bekommt man Gänsehaut, man trauert um die vielen Toten und ihre Angehörigen. Lässt sich noch mal auf das Erlebte ein und weint.


Aufgrund meiner Arbeit bin ich oft an der New Yorker Börse und im Wall Street District. Deswegen komme ich auch heute öfter an Ground Zero vorbei. Das löst nichts aus, weil es so sehr in meinem Alltag verankert ist. Ich glaube hätte ich den Ort 10 Jahre nicht betreten und würde jetzt nach ztum ersten mal wieder zurückkehren, würden bestimmt andere Emotionen mitschwingen.

Ich habe (wie oben beschrieben) für dieselbe Firma gearbeitet – gleich 6 Wochen später. Alle Gebäude und Firmen im Umkreis wurden evakuiert. Man konnte erst im Jahr drauf wieder zurückziehen in den Komplex, zumindest was davon noch übrig war.


Ich wusste zuerst nicht ob mein Arbeitgeber überlebt hatte, also schrieb ich zig Emails und rief an, doch 3 Wochen keine Antwort. Und dann, wie es der Zufall will, sah ich im Deutschen Fernsehen auf einem Privatsender meinen Arbeitgeber in einem Interview und habe dadurch erfahren, wohin die Firma evakuiert war und dass sie erst in den kommenden Tagen wieder volle Kommunikation hätten. Und prompt kam eine Antwortmail aus New York, wenn ich noch Lust hätte könne ich noch für sie arbeiten, verstünden aber auch, wenn ich nicht mehr nach NY kommen wollte. Ich flog hin und fing zu Halloween 2011 an.


2004 habe ich mich dann in Deutschland selbständig gemacht. Seit 2004 habe ich auch wieder eine Wohnung und ein Büro in Deutschland. Ich bin Produzentin, Regisseurin und TV Autorin. Der Großteil meiner Kunden sind aus New York. ich selbst bin noch 4-6 mal im Jahr in New York, um meine Geshäftspartner und meine 3 Patenkinder zu sehen und die Stadt zu geniessen, und um mich inspirieren zu lassen.

Der 11. September war traumatisch für mich, ich hatte 10 Jahre lang extreme Flugangst. Ich hatte bei jedem Flug Todesangst und wusste aber, wenn ich mich nicht stelle, werde ich eine Heimat verlieren: New York oder Deutschland.

Ich habe mit verschiedenen Methoden und Therapien meine Flugangst losgeworden.

Mein Vorteil war, dass ich das Fliegen bis zum 11. September genossen hatte. Doch nun hatte ich Angst, zu sterben. Nicht einmal vor einem Terrorangriff, sondern einfach nur vorm Abstürzen aus irgendwelchen Gründen.


Zwischendurch bin ich einmal per Schiffsreise von England nach New York mit der Queen Elizabeth 2 gereist... das war angenehm, jedoch sehr teuer und dauerte 6 Tage, war also keine Dauerlösung, sondern einfach einmal eine Auszeit vom Fliegen.


Ich bin die Flugangst losgeworden und nun an Erfahrungen reicher.


Insofern bin ich in gewisser Weise dankbar für dieses Erlebnis, da es mir zum einen meine Instinkte offenbart hat, in Todessituationen lernt man sich noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen: Animalischer Überlebenstrieb, den man nur in solchen Situationen erfahren kann und ich habe mich einer Angst gestellt, die so einnehmend war, dass es mir körperlich schon Tage vor dem nächsten Flugantritt schlecht wurde.

Was es mich gelehrt hat?

Eine andere Sicht aufs Leben, Nichts ist gegeben. Und Ängste sind da um sie zu überwinden. Wenn man sich seiner Angst nicht stellt wird sie stärker und weitet sich aus. Angst kann Deine Seele auffressen. Man kann also sagen, dass der 11. September mich gelehrt hat, KEINE Angst zu haben und sich jeder Angst zu stellen. Daran wächst man. Ich habe genau 10 Jahre gebraucht, um den grössten Teil meiner Flugangst zu überwinden.

Am kommenden 11. September werde ich wie immer der Toten gedenken. Ich werde privat und in der Stille meine Wünsche an die immer noch trauernden Angehörigen

Meine Gedanken gehen auch an die vielen Feuerwehrmänner und private Helfer, die selbstlos viele Stunden vor Ort gearbeitet und nun schwerste Atemwegserkrankungen haben. Viele sind auch schon daran gestorben. Es gibt also noch immer Opfer des 11. September.


Unfassbar, dass 10 Jahre seither vergangen sind. für mich ist es, als wäre es eben erst passiert.

Ich war ein paar Mal seither auch am 11.9. in New York. Dort zu sein, und mit den Angehörigen zu trauern. Wunde ist immer noch tief. Einige meiner Freunde waren auf über 200 Beerdigungen, die meisten konnten nicht richtig beerdigen, sondern nur eine Trauerfeier veranstalten, da nie Überreste gefunden wurden. Noch immer steigen ungewollt Tränen auf, wenn ich Dokumentationen darüber sehe. Weltweit gibt es regelmässig zu jedem Jahrestag Zeitungsartikel, TV-Sendungen, Talkshows Interviews, Ausstellungen. Von all diesem halte ich mich bewusst fern. Für mich ist dieser Tag mein zweiter Geburtstag, den ich gebührend und in Stille feiere und der 2000 Opfer gedenke, die an diesem Tag in nächster Nähe zu mir gestorben sind."




TRAUMATISCHE ERLEBNISSE haben Langzeitfolgen, die oft unbewusst bleiben. Diese Folgen schleichen sich ein in Form von gewissen Gedankenstrukturen, wiederkehrenden Gefühlszuständen sowie in Schleifen auftauchenden Lebensmustern. Diesen Schmerz kannst Du nutzen und etwas sehr Wertvolles daraus gestalten, wie die japanische Traditionskunst Kintsugi. Lass uns doch einfach mal schreiben, wenn Du magst, ich gebe Dir kostenlos und unverbindlich ein paar praktische Werkzeuge an die Hand. Und wenn sie Dir etwas bringen und wir uns gut riechen können, dann wäre vielleicht die Flamingo Reise etwas für Dich.






ZEITUNGSAUSSCHNITTE AUS VERSCHIEDENEN JAHREN

















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